Welche Website-Infrastruktur braucht Ihr Projekt?

Wenn man sich überlegt, was alles an Infrastruktur notwendig ist, um eine Webseite online zu bringen, kann das überwältigend wirken: Neben der eigentlichen Hardware, die ständig online sein muss, und der Domainregistrierung, muss der Server selbst eingerichtet werden: Dieser Rechner muss neben der Möglichkeit, Daten der Webseite aktualisieren zu können, auch einen Webserver bereitstellen, der die Seite ausliefert.

Zusätzlich müssen Zertifikate generiert werden, mit denen der Transportweg verschlüsselt werden kann und sichergestellt wird, dass die Informationen der Seite nicht unterwegs verändert wurden. Oft wird auch eine Datenbank eingesetzt, die Blogposts und ähnliches beinhaltet.

Ein regelmäßiger Check nach Updates des Servers, der eingesetzten Software, der Datenbank und ähnlichem muss aber dennoch immer wieder vorgenommen werden. Dies kann, je nach Update, zu manuellen Eingriffen führen, die komplexer sind und entsprechende Erfahrung oder Lernbereitschaft voraussetzen. All das muss entsprechend zeitlich und monetär einkalkuliert werden. Dabei ist die Entwicklung der eigentlichen Webseite noch nicht berücksichtigt.

Natürlich wird dieser Aufwand so weit es geht in spezialisierten Firmen automatisiert. Soll der Fokus aber auf der Entwicklung liegen und nicht auf dem Wartungsaufwand rundherum, so können auch andere Wege eingeschlagen werden. Einer dieser Wege ist das Hosting einer statischen Webseite.

Viele Frameworks und Tools werden erst bei einer Anfrage des NutzerInnen aktiv und generieren die Webseiteninhalte aus der Datenbank. Dieses Vorgehen ist aber nicht statisch, da jede Anfrage individuell bearbeitet werden muss - es hätte sich ja etwas in der Zwischenzeit ändern können. Bei einer statischen Webseite werden die Inhalte hingegen zu einem festgelegten Zeitpunkt generiert und nicht bei jeder Anfrage neu ausgewertet. Eine statische Webseite bedeutet dabei nicht, dass keine Interaktionen mit ihr möglich sind. Im Endeffekt werden alle potentiellen Anfragen einmal generiert und diese als fertige Antworten ausgeliefert.

Wie bei fast jeder technischen Entscheidung wird auch hier ein Kompromiss eingegangen. Ein klarer Nachteil ist, dass die Generierung bei großen Webseiten durchaus eine Weile dauern kann. Auch eine Suchfunktion lässt sich nicht einfach realisieren - man kann nicht jede Suchanfrage im Vorfeld generieren lassen. Eine reine Filterfunktion, zum Beispiel bei einer Produktübersicht, kann wiederum möglich sein, sofern die Anzahl der zu filternden Elemente überschaubar ist. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, spezielle Anwendungsfälle wie die Suchfunktion als dynamischen Service einzubinden.

Alles in allem kann man sagen, dass sich der statische Ansatz durchaus lohnt, sofern der Anwendungsfall dies erlaubt. Allein dadurch, dass der Wartungsaufwand wesentlich geringer, beziehungsweise bei einer angemieteten Hosting-Lösung sogar komplett entfällt, ist dieser Weg positiv zu bewerten. Bei einer dynamischen Lösung kann es theoretisch immer wieder passieren, dass Updates der Software des Servers auch Änderungen am eigenen Code notwendig machen. Zudem ist das Hosting einer statischen Seite normalerweise günstiger - in einigen Fällen kann die Seite sogar kostenlos betrieben werden.

In einem nächsten Blogpost werden wir zeigen, wie das Generieren und das Hosting einer statischen Seite über GitHub erfolgen kann.

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Jörn Bernhardt
Jörn Bernhardt, Geschäftsführer und Co-Gründer von compose.us
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