Ostbayerisches Kommunalforum Digitalisierung

Wir haben am 23.07.2020 aus drei Gründen am Ostbayerisches Kommunalforum Digitalisierung teilgenommen.

  1. Wir finden die Initiative gut, dass sich Akademia und Wirtschaft weiter annähern.
  2. Wir möchten gerne besser verstehen was Kommunen brauchen, um zu digitalisieren. Erst dann können wir hilfreiche, digitale Produkte erstellen.
  3. Nur wenn wir ein tragendes Netzwerk in der ländlichen Region spannen, können wir die Lebensqualität auf dem Land sicherstellen.

Das bayerische Digitalministerium war vertreten durch Frau Dr. Greger, die die Umsetzungsansätze zum Onlinezugangsgesetz schilderte, danach haben wir berichtet wie wir gemeinsam mit der Hochschule Landshut, respektive dem Institute for Data and Process Science, kommunale Digitaliserungsprojekte auf die Beine stellen können. Anschließend präsentierte die digitales Dorf Initiative ihre Fortschritte. Dann wurde diskutiert und genetzwerkt.

Die OZG Umsetzungspflicht fordert die Kommunen sehr stark

2022 sollen die grundlegenden Amtsgänge - Insgesamt wurden knapp 600 gemäß OZG zu digitalisierende Verwaltungsleistungen identifiziert - für alle Bürger online machbar sein. Das Bundesgesetz muss von den Kommunen umgesetzt werden. Lösungsansätze dazu sollen in Bayern von der Landesregierung kommen. Diese muss die Kommune aber nicht verwenden, denn es gilt das kommunale Selbstverwaltungsrecht.

Will heißen, jede Kommune kann ihr eigenes Süppchen kochen. Kommunen haben jetzt aber schon alle Hände voll zu tun und sind chronisch klamm. Es gibt wohl viele interne Initiativen aka Arbeitskreise, wie man das machen könnte und auch interkommunale Kooperationen. Die Erwartungshaltung der Kommunen ist aber eindeutig, dass die Landesregierung einen großen Umsetzungswurf hinlegt.

Was wir darüber denken

Natürlich sollte jeder Bürger die Möglichkeit haben seine Amtsgänge online zu erledigen. Die Bürger erwarten das auch, denn sie wissen aus der Privatwirtschaft, dass sie viele Dinge heute digital erledigen können. Die Nutzererfahrung der Bürger sollte für alle Bürger am besten bundeslandübergreifend gleich sein.

Halten wir an den föderalen und kommunalen Strukturen fest, so wird uns nicht anderes bleiben, als den Weg des sogenannten "Evangelizing" einzuschlagen: Die einheitliche Nutzererfahrung ist das Ziel, dem sich alle Kommunen verschreiben.

Wenn es eine handvoll Pioniere gäbe, die bereit sind dieses gemeinsame Ziel voran zu treiben, dann können über den Weg des Diskurses und der Aufklärung auch die Kommunen mit wenig Zeit, Budget oder Digitalkompetenz begeistert werden. Diese Kommunalpioniere klären auf über gelungene Ansätze, über Missgeschicke und technische Umsetzungsmöglichkeiten. Sie bündeln das Wissen der vielen einzelnen Initiativen und geben ganz konkrete Hilfestellung. Auch rühren sie kräftig die Werbetrommel, damit wirklich jeder davon weiß.

Das ist natürlich viel gefordert. Wir sagen nicht, dass alle alles können müssen, es reicht, wenn sie wissen, wen sie bei komplizierteren Fragestellungen hinzuholen müssen. Auch braucht es keine großen Werbebudgets, denn durch Content, also relevante Inhalte, lässt sich gut online werben.

Zudem denken wir nicht, dass sich die Kommunen auf die Landesregierung verlassen sollten. Die Kommunen sollten aktiv Vorschläge gestalten, die die Landesregierung dann in ihre Software einbauen kann. Die Landesregierung kann dann eine offene, also open-source “Default”- Lösung zur Verfügung stellen, die die Kommunen dann “as is” verwenden oder leicht anpassen können.

Und wie können wir dazu beitragen?

Wir können helfen bei der technischen Wissensvermittlung, bei der Wahl zur technischen Umsetzung und natürlich können wir auch gleich umsetzen.

Kontakt

Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Jörn Bernhardt
Jörn Bernhardt, Geschäftsführer und Co-Gründer von compose.us
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