Helpugee bringt die vorhandenen Informationen für Geflüchtete an einem digitalen Ort zusammen.
Spätestens seit der Flüchtlingswelle 2015 ist wohl jedem bekannt, dass viele Menschen auf dieser Erde genötigt sind ihre Heimat zu verlassen. Sie stoßen dabei auf ein breites Spektrum an Einstellungen und Verhaltensweisen zwischen Willkommenskultur und Fremdenfeindlichkeit.
Im März diesen Jahres ist deswegen die Idee entstanden, eine digitale Informationsbörse für Geflüchtete zu gestalten. Und für die weitere Umsetzung brauchen wir dich!
helpugee unterstützt neue Ankommende. Der aktuelle Krieg in der Ukraine und die große Zahl der Geflüchteten, die nicht wissen, ob und wann sie zurück in ihre Heimat können, stellt ganz Europa vor neue Herausforderungen. Die Informationslage und schlechte -weiterverbreitung stellt insbesondere Geflüchtete vor die Frage: wohin?!
In jedem Land Europas gelten unterschiedliche Regelungen und bürokratische Wege, sodass niemand genau weiß, wohin man gehen sollte und was dort zu tun ist. Es gibt je Land unzählige Informationswebsites, die erzählen, wie es für Geflüchtete ist, in das Land einzureisen. Keine dieser Websites gibt simple Informationen, wo welche Anlaufstellen, abseits der Sammelunterkünfte, zu finden sind oder wie ausgelastet diese sind. In den Unterkünften selbst sind dann alle Informationen wie Jobs, Kita, Sprachkurse etc. an schwarze Bretter gepinnt (in der Landessprache) oder werden durch einzelne Menschen weiterverbreitet. Dadurch herrscht eine extreme Informations-Asymmetrie, die insbesondere dadurch verschärft wird, dass nur die Menschen, die in den Sammelunterkünften eintreffen, überhaupt an die Informationen gelangen.
helpugee setzt hier an. Ziel ist es eine App zu entwickeln, mit der Geflüchtete auf einer europaweiten Ebene schauen können, wo passende Unterkünfte vorhanden sind. Es wird aufgezeigt, wo ggf. kurzfristige Jobs auch ohne Deutschkenntnisse zur Überbrückung und Eingliederung in die Region angeboten werden. Unkomplizierte Kinderbetreuung und Sprachkurse zur Verständigung sind wichtige Anlaufstellen, die helfen in einem neuen Land anzukommen.
Hierbei wird nach einem ähnlichen Konzept wie OpenStreetMap gearbeitet. Es werden Grundlagendaten aus OpenStreetMap für die App verwendet, wobei ein Fokus auf der Kartenanwendung als auch Kategorien wie Kinderbetreuung, Schule, Rathaus, Krankenhaus etc. liegt.
Nutzer der App können die Informationen einsehen und nach benötigter Kategorie und / oder Region filtern. Finden sie fehlende Informationen oder Einrichtungen (bspw. besondere Angebote für Geflüchtete oder Sprachkenntnisse in den Einrichtungen) können sie diese ergänzen und so für Details sorgen, die sonst nur bedingt auf unterschiedlichen Websites und mit großem Rechercheaufwand verbunden, verfügbar sind. Die modifizierten oder neuen Informationen werden hierbei von Administratoren verifiziert und erst nach diesem Schritt in der App freigegeben. Dadurch werden Probleme wie personenbezogene Daten, Hate-Speech oder versehentliche Löschungen umgangen.
helpugee soll hierbei nicht als „Datenkrake“ fungieren, das aus den gesammelten Informationen Geld macht, sondern als ein soziales Projekt für mehr Transparenz und als digitale Informationsbörse für Geflüchtete stehen. Ziel ist, das Projekt auf Spendenbasis als gGmbH oder Verein langfristig zu erhalten und so den zukünftigen Flüchtlingswellen ebenfalls zu mehr Informationen zu verhelfen.
Mit Hilfe des Bayerwald-Hackathons im Mai sind wir aus einer Idee zu einer kleinen Gruppe geworden, die inhaltlich als auch technisch helpugee umsetzt. Nun kommen wir an einen Punkt, an dem wir Verstärkung für die technische Umsetzung des Projekts suchen. Hast du Lust, deine Fähigkeiten für ein soziales Projekt einzusetzen? Wenn du dich mit TypeScript, Svelte, Express, PostgreSQL/PostGIS und Docker auskennst oder dich dazu einarbeiten möchtest, melde dich bei uns. Wir schauen, wie wir zusammenarbeiten können!
Jede*r ist willkommen!
Gastbeitrag von Jane Wuth und Ann-Marie Kaufmann.
Kontakt: janewuth@googlemail.com
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Anmerkung: compose.us hat helpugee während des Hackathons technisch unterstützt und hilft momentan weiterhin ehrenamtlich bei diesem Projekt mit. Wir geben gerne unser Wissen an neue Unterstützer weiter und helfen beim Onboarding.